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Damen drehen eine fast schon verlorene Partie

Wildes Spiel in Kaiserslautern

Englische Woche für die TGW Damen. Fünf Tage nach dem gelungenen Saisonauftakt in Alzey, bei dem die TGW eine überzeugende Vorstellung gegen starke Gegnerinnen gelang, stand schon das nächste Auswärtsspiel an. Diesmal in der Pfalz bei der TSG Kaiserslautern. Die Damen aus Lautern hatten im ersten Spiel gegen Speyer ein 3:3 Unentschieden erreicht.

 

Diesmal wirkte Lena E. für Claudz in der Abwehr mit, ansonsten blieb der Kader zur Partie in Alzey unverändert.

Das Spiel begann vielversprechend für die Wormser Gäste. Gleich in der 2. Minute erzwangen sie einen 7m, den Vicki jedoch etwas zu platziert an den linken Pfosten setzte. Die Pfälzerinnen kamen in den ersten Minuten kaum aus der eigenen Hälfte. Umso überraschender fiel das 1:0 für die TSG nach einem Ballverlust im Wormser Aufbauspiel. Sarah sah sich allein zwei Stürmerinnen gegenüber, die die Situation cool ausspielten.

 

Worms hatte kurz darauf durch Vicki eine sehr gute Chance, die die Lauterer Torfrau entschärfen konnte. Der verdiente Ausgleich ließ bis zur 13. Minute auf sich warten. Lotte profitierte dabei von einem gut gewährten Vorteil der Schiris nach einem Foul an Nele und traf von halbrechts halbhoch ins Tor. Das Spiel im ersten Viertel war geprägt von kleinen technischen Unsauberkeiten und einer nicht unbeträchtlichen Zahl ungenauer Zuspiele. Feldvorteile lagen auf Wormser Seite, aber an die gute Leistung wie gegen Alzey konnte bis dahin nicht angeknüpft werden.

 

Das zweite Viertel gehörte dann komplett der TGW. Die Gastgeberinnen kamen kaum mehr aus ihrer Spielhälfte heraus. Das Anlaufen gegen die Pfälzer Abwehrspielerinnen funktionierte gut und die erste Ecke ließ nicht lange auf sich warten. Die wurde von der Torfrau zwar gut abgewehrt, aber das 2:1 fiel trotzdem, nachdem sich Johanna D. gleich im nächsten Angriff schön mit fairem aber nachdrücklichen Körpereinsatz gegen zwei Lautererinnen durchsetzte. Lautern brachte während des Viertels nur einen Angriff nach vorne, der zwar auch gleich zu einer Ecke führte, die jedoch gut abgelaufen wurde. Ansonsten spielte nur die TGW. Auch die Qualität der Spielzüge verbesserte sich im Vergleich zu ersten Viertel. Geradezu aus dem Nichts fiel dann das 2:2 in der 29. Minute. Ein Tor, für das sich die TSG höflicherweise hätte bedanken sollen, da der Assist vom Gast serviert wurde. Das 2:2 zur Pause war sehr schmeichelhaft für Kaiserslautern, jedoch mal wieder ein gutes Beispiel dafür was passiert, wenn vorne die Chancen liegengelassen werden.

 

Die zweite Hälfte sollte es dann in sich haben. Gleich nach drei Minuten sprachen die Schiris den Wormser Damen nach klarem Schlägerschlag eine Ecke zu, die Lotte links oben versenkte. Fast identisch traf sie vier Minuten später zum 4:2 nach der nächsten Ecke. Johanna D. versäumte dann weitere drei Minuten danach freistehend die Vorentscheidung. Da waren die Gastgeberinnen effizienter. Der gefühlt dritte Angriff im gesamten Viertel führte zum 3:4 Anschlusstreffer, bei dem Sarah sich wieder zwei Angreiferinnen alleine gegenübersah.

 

Die TGW dominierte danach weiter und kam zu Chancen. Ein drittes Eckentor von Lotte wurde von einer Abwehrspielerin artistisch verhindert und eine weitere Ecke mit einer schlechten Ablegervariante verdaddelt. Der knappe Vorsprung vor dem letzten Viertel spiegelte keineswegs den Spielverlauf wider, Anlass zur Besorgnis gab es ob der Wormser Überlegenheit bis dahin jedoch nicht.

 

Im letzten Viertel hatte Annika gleich nach zwei Minuten die Möglichkeit, den beruhigenden zwei Tore-Abstand wieder herzustellen, doch die Lauterer Torfrau war schon gut warmgeschossen und parierte auch diesen Schuss. Die Heimmannschaft setzte nun immer mal wieder Nadelstiche, nachdem sie etwas aggressiver gegen den Aufbau der Wormserinnen anlief und so zu mehr Ballbesitz kam. Der Lauterer Ausgleich fiel nach einem schnell ausgeführten Freischlag der Gastgeberinnen und einem Pfiff zur Ecke wegen zu geringem Abstand. Ein einfacher Schuss halbhoch ging an allen Wormserinnen vorbei direkt ins Tor. Worms wirkte nun kurz ein wenig verunsichert, griff aber weiter an und erzwang die nächste Ecke, die jedoch nichts einbrachte. Ein schneller Konter der Pfälzerinnen führte dann tatsächlich zur 5:4 Führung des Heimteams, wobei ein eindeutiger Fußfehler in der Entstehung des Treffers nicht geahndet wurde. Spiel gedreht und noch 5 Minuten auf der Uhr. 

 

Crunchtime – und wie! Richtiggehend wütend über die eigene Leistung legten die Wormser Damen gleich mehrere Schippen drauf und drängten die TSG schier an die Grundlinie. Lohn dafür: vier Strafecken in drei Minuten. Die erste wurde noch vergeben, doch dann schlug es dreimal hintereinander im Lauterer Kasten ein. Respekt davor dass, als darauf ankam keine Hereingabe verzogen und kein Ball verstoppt wurde und Respekt vor Lottes Kaltschnäuzigkeit, mit der sie den Rückstand durch drei tolle Schüsse in ein 7:5 umwandelte.

 

Ein verdienter Sieg mit dem aber alle Spielerinnen nicht wirklich zufrieden waren. Sieg ist Sieg, aber gut, dass mittlerweile auch ein Anspruch an das “wie“ beim Gewinnen besteht. Bei 75% Ballbesitz sind fünf Gegentore einfach zu viel. Gleich am Sonntag geht es daheim gegen Speyer. Ein genauso unbequemer Gegner, der von der Spielanlage hoffentlich nicht ganz so passiv agieren wird wie die TSG. Ach ja: Auch in der Feldsaison wurden die ersten Spiele alle gewonnen. Aber kein Druck 😊!

 

Es spielten

Sarah (Tor), Johanna B., Laura, Annika, Johanna D. (1), Lotte (6), Vicki, Nele, Leni, Lena

 

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