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wU16 erreicht Platz 7 bei der Süddeutschen Meisterschaft

Gut geschlagen, aber unter Wert verkauft.

Kann ein siebter Platz bei einer Süddeutschen Meisterschaft mit acht teilnehmenden Mannschaften ein Erfolg sein? Die klare Antwort: Ja, mit ein paar kleinen Einschränkungen.

 

Durch die letztendlich souverän eingefahrene RPS-Meisterschaft ist das Team von Nicole und Alex mit viel Selbstvertrauen nach Heidenheim zur Süddeutschen gefahren. Wobei ein Testspiel in der Vorwoche des Events gegen den hessischen Meister SC80 Frankfurt schon darauf schließen ließ, dass die Trauben auf der Schwäbischen Alb hoch hängen würden.

Das Team ist ohne Zielvorgabe in den Saisonhöhepunkt gegangen, aber ein fünfter Platz schien im Bereich des Möglichen.

Und gleich das erste Spiel musste als richtungsweisend angesehen werden. Mit den Stuttgarter Kickers stand der TGW der Vizemeister aus BaWü gegenüber.

Das Spiel war am Anfang recht ausgeglichen, beiden Mannschaften war eine gewisse Nervosität anzumerken. Unsere Mädels erspielten sich aber nach und nach ein Übergewicht und konnten mit ihrem gewohnt aggressiven Pressing die Gegnerinnen in der eigenen Hälfte halten. In der ersten Hälfte führte das zu zwei Strafecken und zwei großen Chancen, die aber nicht von einem Tor gekrönt wurden. Im Gegensatz dazu war Stuttgart viermal vor dem Wormser Tor und holte bei den wenigen Angriffen drei Strafecken raus. Zwei davon blieben wirkungslos, aber ausgerechnet die letzte Ecke Sekunden vor Schluss wurde im Nachsetzen ins Tor gestochert. Das 0:1 zur Halbzeit war sehr schmeichelhaft für die Kickers, aber am Ende zählen nunmal Tore.

Die zweite Hälfte war ein einziger Wormser Sturmlauf, der aber oft nur bis zum Schusskreis führte. Die Stuttgarterinnen verlegten sich komplett aufs Verteidigen und hatten trotz zwei weiterer Wormser Strafecken und zwei großen Chancen damit Erfolg. Eine grüne Karte gegen Worms zwei Minuten vor Schluss besiegelte ein gebrauchtes Spiel für die TGW. Die Partie gegen die auf dem Papier schlagbarsten Gegnerinnen in der Vorrunde ging unnötig verloren.

Die Enttäuschung war zwar groß, aber eine Stärke der U16 ist, sich nicht unterkriegen zu lassen. So hieß es nun, die Chancen ergreifen, die es eigentlich nicht gibt. Die Einstellung sollte der bayrische Vizemeister Nürnberger HTC zu spüren bekommen. Gegen die hochfavorisierten Franken, die am Ende süddeutsche Vizemeisterinnen werden sollten, trumpften unsere Mädels in der ersten Halbzeit groß auf. Nach zwei Minuten verwandelte Lotte eine Ecke zur Führung, die bis zur Pause bestand haben sollte. Das Spiel war ausgeglichen mit Feldvorteilen für Nürnberg, aber die Abwehr stand und die drei Nürnberger Ecken wurden alle entschärft. Die TGW hatte selbst noch eine Ecke und eine Großchance, so dass sich Nürnberg über den überraschenden Rückstand zur Halbzeit nicht beschweren konnte.  

So gut die erste Halbzeit war, so ärgerlich verlief der Beginn der zweiten Hälfte. Drei Gegentore in nicht einmal 5 Minuten reichten Nürnberg, um das Spiel auf 1:3 zu stellen. Doch wer dachte, dass das Spiel nun komplett kippt, sah sich getäuscht. Die TGW fing sich und es ergab sich ein schnelles Match mit Chancen auf beiden Seiten und folgerichtig konnte Lotte das 2:3 erzielen. Leider konterte der NHTC sofort und schoss das vierte Tor. Im Gegenzug war es diesmal Julia, die eine Ecke zum 3:4 verwandelte und es roch nach einer Überraschung, da die Wormserinnen nicht nachließen und auf den Ausgleich drängten. Am Ende war es die individuelle Klasse, die den Ausschlag für Nürnberg gab. Das 3:5 in der 27. Minute entschied das Spiel zu Gunsten der Nürnbergerinnen und der TGW blieben Lob und Anerkennung für die tolle Leistung, aber keine Punkte.

Das letzte Spiel der Vorrunde ging gegen SC80 Frankfurt. Durch die vom Ergebnis her deutliche Niederlage im einstündigen Testspiel war unseren Mädels klar die Rolle der Underdogs zugeordnet. Frankfurt hatte beide Spiele gegen Stuttgart und Nürnberg gewonnen und alles andere als ein Sieg gegen Worms wäre einer Sensation gleichgekommen.

Doch dass die TGW über die letzten Jahre im Kreis der Großen angekommen ist, sollte dieses Spiel zeigen. Nach nur 6 Minuten stand es durch ein Eckentor und einen strammen Abschluss von Lotte 2:0 für Worms. Die Frankfurter Fans, mit Trommeln und Sirenen voll ausgestattet, stellten komplett perplex den Support ein und man hörte nur noch den Wormser Anhang. Leider war das Spielglück nicht lange auf Wormser Seite und die Frankfurterinnen konnten bis zur Pause durch zwei Ecken und zwei tolle Konter erst ausgleichen und dann auf 4:2 zur Pause davonziehen. Aber auch danach gab sich die U16 nicht verloren und erreichte in der zweiten Hälfte ein beachtliches 3:3 (Tore von Lili, Vivyen und nochmals Lotte) und forderte dem hessischen Meister dabei alles ab.

Mit ein bisschen mehr Effizienz vor dem Tor und etwas mehr Abgezocktheit in der Abwehr hätte der erste Spieltag von den Ergebnissen her sicher erfolgreicher gestaltet werden können. So nah war die TGW noch nie an den besten Mannschaften der anderen Bundesländer dran. So ging es aber mit null Punkten in die Platzierungsrunde. Der 5. Platz war noch erreichbar. Dazu musste der 1. Hanauer THC geschlagen werden, der in der anderen Gruppe den dritten Platz belegte. Das Spiel fand gleich am Sonntagmorgen um 9.30 Uhr statt und man sah beiden Teams die Anstrengung des Vortags an. Worms erspielte sich sofort nach Beginn eine Ecke, aber es war Hanau, das eine Minute später nach einem Sololauf über das gesamte Spielfeld das 1:0 markierte. Es entwickelte sich ein höhepunktarmes Spiel zweier gleichstarker Mannschaften, in dem vor den Toren nicht viel passierte. Das setzte sich auch in der zweiten Halbzeit so fort und es dauerte bis zur Schlusssekunde, ehe der U16 eine klare Strafecke verweigert wurde und so die nächste Niederlage gegen einen durchaus schlagbaren Gegner zu Buche stand.

Das letzte Spiel des Turniers gegen die RPS-Konkurrentinnen vom VfL Bad Kreuznach wurde dann nach anfänglichen Schwierigkeiten und zwei durchaus brenzlichen Situationen klar mit 3:0 gewonnen (Tore Johanna D. und 2 x Lotte).

 

Am Ende war der 7. Platz erwartbar. Aber wichtiger als die Platzierung war das Auftreten der Mannschaft im Allgemeinen und gerade in den Spielen gegen die stärkeren Gegnerinnen. RPS hat es seit Jahren – abgesehen vom Ausnahmejahrgang 2005/06 des VfL – schwer, mit den Topmannschaften der anderen Bundesländer mitzuhalten. Doch die Entwicklung des weiblichen Wormser Nachwuchses in den Jahrgängen 2006 bis 2009 in den letzten drei Jahren ist bemerkenswert. Die Qualifikation zu den weiterführenden Meisterschaften wurde fast immer erreicht und die Spiele werden immer enger. So hat die damalige U14 2022 bei der ersten Teilnahme an einer Süddeutschen Hallenmeisterschaft kein einziges Tor geschossen und war seinerzeit komplett chancenlos. Das hat sich grundlegend verändert. Auf ein Neues in der anstehenden Feldsaison!

 

Es spielten: Emily und Sarah (beide Tor), Lotte (7), Johanna B., Lili (1), Inga, Fiona, Julia (1), Johanna D. (1), Vivyen (1), Antonia, Carla, Lara

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