6 Punkte in drei Tagen

Was war das ein tolles Spiel am Samstag. Wunderbares Wetter, ein bestens aufgelegtes Wormser Team, Schiedsrichter, an denen es nichts zu mäkeln gab und ein souverän herausgespielter Sieg gegen den Tabellenzweiten.
Eines vorweg: Das Wetter war auch gut, aber alles andere hatte wenig zu tun mit dem Glanz drei Tage zuvor.
Den Alzeyerinnen merkte man von Beginn an an, dass sie die klare Niederlage gegen die TGW kalt erwischt hatte und sie auf Wiedergutmachung aus waren. Gleich nach zwei Minuten brannte es lichterloh vor dem Wormser Tor und Laura gelang es mit großer Mühe für die bereits geschlagene Sarah in letzter Sekunde zu retten. Auf der Gegenseite konnte Vicki einen schönen Steckpass in die Tiefe nicht erreichen. Das war aber auch einer der wenigen Höhepunkte in den ersten 15 Minuten aus Wormser Sicht. In Minute 8 verfehlte ein schöner Alzeyer Schuss das Tor nur knapp und erst in den letzten Minuten des ersten Viertel konnten unsere Damen so etwas wie eine Druckphase auf das Alzeyer Tor starten. Anfänglich vermochten unsere Damen aber nicht mehr als eine verdaddelte Strafecke und einen weiteren Schuss, der eine Glanzparade der Alzeyer Torfrau erforderte, aufs Feld zu bringen.
Danach ging es schnell. Eine tolle Kombi über rechts in den Kreis, ein Klassepass auf Leni halblinks und es stand 1:0. Die TGW hielt den Druck aufrecht, erspielte sich Sekunden vor Viertelende eine zweite Strafecke, die Mary direkt verwandelte. Dem Spielverlauf entsprechend war das 2:0 nach dem ersten Viertel nicht wirklich verdient, aber letztendlich zählen Tore.
Im zweiten Viertel passierte ein paar Minuten nichts, bis ein langer, in Augen der Wormser Zuschauer gefährlicher, hoher Ball eine Alzeyer Stürmerin erreichte, die allein vor dem Tor den strammen Abschluss links vorbeisetzte. Danach verebbte das Spiel, das sich vorwiegend zwischen den Kreisen bewegte. Leichte Vorteile lagen auf Wormser Seite, aber so recht gelingen wollte keine Aktion der beiden Mannschaften. Das 2:0 war aber zumindest aus Wormser Sicht ein beruhigendes Polster für die ausstehenden 30 Minuten.
In der zweiten Hälfte schalteten die Alzeyerinnen einen Gang hoch, auch was die Körperlichkeit anging. Das Spiel wurde ruppiger und Alzey versuchte es immer wieder mit langen Bällen nach vorne. Entweder mit Gewalt oder geschlenzt. Ein gutes Spiel kam dadurch nicht zustande. Es war eher die Hoffnung, die eigene Mitspielerin zu finden, als strukturierter Spielaufbau. Trotzdem erspielte sich Alzey drei dicke Chancen innerhalb von sechs Minuten und unsere Damen konnten sich glücklich schätzen, ihren Vorsprung in die letzte Viertelpause zu retten. Außer einer erfolglosen Strafecke zeigten sich die Wormserinnen nicht gefährlich vor dem Alzeyer Tor.
Der längst fällige Anschlusstreffer für den TVA fiel dann in den ersten Minuten des Schlussviertels durch eine direkt verwandelte Strafecke. Die Diskussion auf der Tribüne darüber, ob das Tor hätte zählen dürfen, war müßig. Das Schiedsrichtergespann sah keinen Grund, den eigentlich zu hohen und neben das Tor gezielten Schuss zurückzupfeifen, obwohl er nur abgefälscht überhaupt den Weg ins Tor fand.
Dass die Wormser Damen mittlerweile mit Rückschlägen umgehen können, bewiesen sie im weiteren Verlauf der Partie. Früher wäre ein solches Spiel eher noch gekippt, jetzt zeigt sich das Team gefestigt und ist in der Lage, die Spielkontrolle wieder zu übernehmen. Zwar wurden erst ein schöner Konter nicht exakt ausgespielt und danach eine Großchance leichtfertig vergeben, doch blieben die Wormserinnen am Drücker und konnten ein großes Durcheinander vor dem Alzeyer Tor nutzen, um das erlösende 3:1 zu markieren. Marys vierter Treffer gegen Alzey war aber tatsächlich ein Teamtor, das mit viel Willen erzwungen wurde. Alzey war geschlagen, das Spiel endete mit einer letzten Ecke der Gastgeberinnen, die feststellen mussten, dass Härte allein kein probates Mittel gegen eine sehr kompakt auftretende Wormser Mannschaft mehr ist.
Es war kein schönes Spiel. Ein Arbeitssieg, wie man gerne sagt. Aber es war ein Sieg, der gezeigt hat, dass die TGW in der Oberliga angekommen ist und vorhat, zukünftig ein Wörtchen mitzureden – gegen alle Gegnerinnen.
Am kommenden Sonntag können die Punkte 10 bis 12 in Kaiserslautern eingesammelt werden. Gegen den noch punktlosen Tabellenletzten eigentlich eine Formsache. Aber noch gilt es, gute Leistungen zu bestätigen und diese kontinuierlich auf den Platz zu bringen. Das Potenzial ist fraglos vorhanden.
Es spielten: Sarah und Magdalena (beide Tor), Johanna B., Laura, Lena, Annika, Ellen, Johanna D., Jenny, Mary (2), Nele, Leni (1), Lotte, Vicki, Claudz
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