Leider keine Tore im Norden
Als RPS-Meister war die wU18 direkt für die Zwischenrunde zur Dt. Feldhockeymeisterschaft qualifiziert. Die Vorrunde der Wormserinnen fand beim HTC Harvestehude in Hamburg statt. Zum ersten Spiel am Samstag wartete mit dem TuS Lichterfelde aus Berlin ein Gegner, der mit fünf Spielerinnen aus dem Zweitligakader ihrer ersten Damenmannschaft nach Hamburg gereist war. Die TGW hingegen musste auf Jojo Behr, Lara und Emma verzichten und ging mit dem buchstäblich letzten Aufgebot, dem jüngsten Kader der vier teilnehmenden Mannschaften und nur zwei Auswechselspielerinnen an den Start. Mehr Außenseiter geht nicht.
Die TGW begann die Partie mutig, hatte in den ersten fünf Minuten sogar etwas mehr Ballbesitz und kam in der 6. Minute zu einer Strafecke, die aber komplett verstoppt wurde. Lichterfelde wurde nun langsam etwas stärker und kam durch einen schnellen Konter zur ersten Großchance, die Sarah im Tore jedoch klären konnte. Der Ball blieb heiß, wurde aber letztendlich aus der Gefahrenzone gebracht. Kurz darauf hatte Berlin die erste Ecke, die Sarah links oben abwehren konnte. Im folgenden Berliner Angriff gelang es auch mit vereinten Kräften nicht, den Ball entscheidend wegzubekommen und Lichterfelde konnte das 1:0 markieren. Berlin wollte direkt nachsetzen und konnte den Druck auf die Wormser Abwehr auch kontinuierlich hochhalten. Zwei Strafecken führten aber nicht zum zweiten Tor für die Favoritinnen. Das fiel in Minute 14, als Lichterfelde wieder einen Tick wacher war und eine Überzahl vor dem Wormser Tor nutzten konnte. Die TGW hatte kurz darauf die große Möglichkeit, den Anschlusstreffer zu erzielen, konnte aber weder aus guter Position im Kreis, noch mit einem Schuss von Nele von der Kreislinie aus das Berliner Tor wirklich in Gefahr bringen.
Das zweite Viertel gestaltete die TGW dann komplett ausgeglichen. Lichterfelde kam ein einziges Mal wirklich gefährlich zum Abschluss, während für die TGW zwei gute Torannährungen zu Buche standen, wobei der jeweils letzte Ball aber nicht sauber genug gespielt wurde.
Auch in der Anfangsphase der zweiten Halbzeit passierte nicht viel vor den beiden Toren, bis Tus Lichterfelde nach gut fünf gespielten Minuten die nächste Strafecke herausholen und diese mit einem statten Flachschuss zum vorentscheidenden 3:0 verwerten konnte. Sarah war zwar noch dran, konnte aber nicht entscheidend eingreifen. Danach hatten beide Teams noch je eine gute Chance und kurz vor der Pause zielte Lotte mit einem Schuss nach einer als Ableger variierten Ecke knapp vorbei.
Im letzten Viertel hatte tatsächlich Worms die besseren Chancen, aber Lichterfelde reichte eine Ecke und ein zugegebenermaßen wunderschöner Schlenzer ins linke obere Eck, um in der 52. Minute den 4:0 Endstand zu markieren. Berlin war wie erwartet die technisch bessere Mannschaft und je länger die Partie andauerte, war auch der Kräfteverschleiß auf Wormser Seite erkennbar, während die TuS Lichterfelde mit komplettem Kader kontinuierlich auswechseln und so Kräfte schonen konnte.
Am Sonntag sah sich die TGW dann im kleinen Finale dem Nachwuchs von Rot-Weiß Köln gegenüber. Die Kölner Damen sind seit Jahren fester Bestandteil der Bundesliga und deren U18 entsprechend ambitioniert. Es war klar davon auszugehen, dass für die Kölnerinnen die Niederlage im Achtelfinale gegen die Gastgeberinnen vom HTHC eine größere Enttäuschung war als die Wormser Niederlage gegen Berlin und sich Köln mit allen Kräften den dritten Platz im Turnier sichern wollte.
Das zeigte sich zu Beginn des Spieles. Köln stand hoch und griff früh an. Es dauerte bis zur 5. Minute, bis die TGW erstmals am Kölner Kreis anklopfte. Doch gleich im Gegenzug war die Hoffnung auf eine für längere Zeit ausgeglichen gehaltene Partie vorbei. Ein strammer Schuss von außerhalb des Kreises konnte eine Kölner Angreiferin durch einen Stecher unhaltbar ins Tor lenken. Für Worms war im ersten Viertel nur eine weitere Chance zu verzeichnen. Köln war klar spielbestimmend, nur im Abschluss nicht konsequent genug, um den knappen Vorsprung auszubauen. Die TGW verstand es zwar Nadelstiche zu setzen, dabei wurde das Kölner Tor aber nicht wirklich gefährdet.
Bis zur Halbzeit gestaltete sich das Spiel nun ausgeglichen, wobei Köln die klar reifere Spielanlage hatte. Aber keines der Teams konnte sich nennenswerte Chancen erarbeiten und das knappe 0:1 hatte weiter Bestand.
Die zweite Hälfte begann vielversprechend für die TGW. Gleich nach zwei Minuten gab es eine Ecke. Die Ablegervariante wurde von Köln gut verteidigt und Worms musste ohne eigenen Abschluss einen Konter hinnehmen. Den spielte Köln im Gegensatz dazu gut aus und kam selbst zu einer Ecke. Die konnte erst abgewehrt werden, der Ball blieb aber im Kölner Besitz, wurde ein zweites Mal Richtung Tor durchgesteckt und dabei von der Wormser Abwehr ins eigene Tor zum 0:2 abgefälscht. Danach spielte Köln auf die Entscheidung und Worms musste sich einer rot-weißen Druckphase erwehren. Die führte zu einem Ballverlust noch in der Wormser Hälfte und zu einem eigentlich verunglückten Schuss, der als Aufsetzer dennoch den Weg ins Tor fand. Der Wormser Anschlusstreffer hätte in der 40. Minute fallen müssen. Doch auch diese Großchance wurde ohne wirklichen Abschluss liegengelassen.
Im letzten Viertel ließen es die Kölnerinnen ruhiger angehen und Worms hatte auch von der Kraft her nichts mehr zuzusetzen. Die TGW kämpfte bis zum Schluss um das erste Tor bei einer Zwischenrunde zur Deutschen Meisterschaft, konnte sich aber nicht mehr belohnen. Das 4:0 für Köln in der Mitte des letzten Viertels markierte den Endstand.
Die TGW kann mit erhobenem Haupt den Rückweg antreten und sich nun auf die anstehende Hallenrunde konzentrieren, bei der das Ziel sein wird, den RPS-Titel wieder in die Nibelungenstadt zu holen und damit im Frühjahr bei der Süddeutschen Meisterschaft das nächste überregionale Turnier spielen zu können.
Es spielten
Sarah (Tor), Nele, Leni, Antonia, Johanna D., Lotte, Vivyen, Martha, Julia, Nora, Jana, Fiona, Ellen
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